Es
ist noch nicht lange her, da waren die Zagoria-Dörfer (30 km nördlich
von Ioannina) immer noch schlecht und nur über unasphaltierte Straßen
zu erreichen, ein Umstand, der während der türkischen Herrschaft diese
Region zu einem unabhängigen Handels- und Bildungszentrum machte.
Die internationalen Verbindungen, die die Bewoner dieser Bergdörfer während
des 17. und 18. Jhdts. knüpften, verhalfen dem Gebiet zu einer für diese
Epoche außergewöhnlichen Weltoffenheit, aus der letztendlich die berühmten
Bibliotheken von Zagoria und Miles entstanden.
Das Gebiet
schließt 46 Dörfer ein, die um 1400 angelegt wurden, als die Bevölkerung
vor den mordenden Türken floh, und von denen heute noch 44 Dörfer bewohnt
sind. Der Wasserreichtum der Berge und ihre Unzugänglichkeit machten sie
zum Idealen Zufluchtsort.
1941
überschritten die Italiener die albanische Grenze. Sie scheiterten zum einen
an den Schluchten von Epirus und zum anderen am Widerstand Tausender, die in den
Norden gezogen waren, um ihr Vaterland zu verteidigen.
Während des griechischen Bürgerkrieges wurden die Dörfer zur Heimat
der Partisanen, die sich in den Wäldern und Höhlen der Berge verschanzten.
Heute zieht es die Jugend ins moderne Ioannina. Die Alten sind in ihrer gewohnten
Umgebung - den Steinhäusern, den gepflasterten Eselspfaden und den Bogenbrücken
- geblieben.
Das große,
traditionelle Dorf Zagoria liegt in 480 m Höhe zwischen Nuß-, Apfel-
und Feigenbäumen. Die Kirche Agios Georgios ist besonders sehenswert wegen
ihrem schönen Steinrelief.
"Zagoria" kommt aus dem Slawischen und bedeutet "das Land hinter
den Bergen". Zwischen den beiden Flüssen Aoos und Voidomatis erstreckt
sich das zweitgröte Naturschutzgebiet Griechenland mit dem 2480 m hohen Timfi-Gipfel
und tief hinab fällt der Blick in die fast 1000 m tiefe Vikos-Schlucht.